19/04 24-Stunden-Übung der JF

Wie die Großen, so auch die Kleinen

Einer der Höhepunkte innerhalb der Jugendfeuerwehr ist die Teilnahme an der 24-Stunden-Übung oder auch BF-Tag genannt. Hierbei übernimmt die Jugendabteilung das Feuerwehrgerätehaus und kümmert sich um die Abarbeitung von Einsätzen – ganz wie die Großen.

Dabei geht es nicht nur allein um die Einsätze, sondern auch ein wenig über den Alltag einer Berufsfeuerwehr raus zu finden und selbst zu erleben. An diesem Wochenende galt dies dann auch für die Jugendabteilung Reichartshausen, sowie für die Jugendabteilung der Feuerwehr in Epfenbach, die zusammen Einiges auf die Füße stellten.

Um die Mannschaft zu schützen, tritt sie vor dem Fahrzeug an.
Die Mannschaft tritt vor dem Fahrzeug an.

Die 24-Stunden-Übung beginnt – Einweisung und Erklärungen

Aufbau zur Brandbekämpfung
Aufbau zur Brandbekämpfung

Am Samstag übernahmen die Jugendlichen, Punkt 08.30 Uhr, das Gerätehaus und machten es sich darin gemütlich. Doch nicht zu sehr, die Jugendbetreuer erklärten den Ablauf und stellten Regeln auf, an die sich die Jugendliche halten müssen. Die Errichtung einer Schwarz-Weiß-Trennung wurde durchgeführt, damit werden die schmutzigen Einsatzkleidungen auf einen Bereich begrenzt und die saubere Freizeitkleidung auf den Anderen. Dies beugt bei den Großen der Kontaminierung und Verschleppung von Unreinheiten vor, bei den Kleinen hält es Matsch und Wasser im Zaun.

Im Anschluss wird die Besetzung der Fahrzeuge besprochen und bei einer Bretzel erstmal Kraft für die anstehenden Einsätze geschaffen. Diese forderten dann auch gleich am Anfang einiges von den Kindern ab. Eine Brandmeldung am Centhof ging ein, MTW und LF 8/6 machten sich auf den Weg um dort nach dem Rechten zu sehen. Die Feuerwehr Epfenbach unterstützte hierbei ebenfalls tatkräftig mit Personal und Material.

Epfenbach trifft an der Einsatzstelle ein.
Epfenbach trifft an der Einsatzstelle ein.

Einsatz um Einsatz werden abgearbeitet

Das Szenario war dabei der Realität entnommen, unachtsame Anwohner hatten einen Grill in einer Scheune in Betrieb genommen, diese fing dabei Feuer und die Teilnehmer der Grillparty lagen bewusstlos im Raum. Die Jugend von Reichartshausen baute sofort nach dem Eintreffen an der Unglücksstelle eine Wasserförderung auf, ein Trupp wurde in das Gebäude geschickt um nach den Anwohnern aber auch der Brandstelle zu suchen. Kurz darauf traf dann auch schon Epfenbach ein und erweiterte die Wasserförderung und bildete eine Riegelstellung um die Ausbreitung der Flammen zu verhindern. Schnell konnte der Trupp zwei vermisste Personen lokalisieren und ins Freie bringen, wo sie dort an den Verbandsplatz übergeben wurden. Im Anschluss schickte Epfenbach einen weiteren Trupp in das Gebäude um die letzte Person zu finden und die Brandstelle unschädlich zu machen.

Eine Leiter wird in Stellung gebracht
Eine Leiter wird in Stellung gebracht
Die Kinder kümmern sich um die verunfallte Person.
Die Kinder kümmern sich um die verunfallte Person.

Nach erfolgreichem Einsatz und einer Menge Muskelkraft, fuhren dann Epfenbach und Reichartshausen gemeinsam nach Epfenbach und ließen sich die Mittagszeit bei Spaghetti und Limonade gut gehen.

So vergingen dann die weiteren Stunden, ein Einsatz in den Krautgärten, eine Person fiel im Brückenbereich herunter und war bewusstlos, schnelle Hilfe musste her um die Person aus ihrer misslichen Lage zu befreien. An anderer Stelle wurden gefährliche Stoffe an einem Parkplatz gefunden und die Feuerwehr alarmiert um die Ausbreitung zu verhindern – Naturschutz ist uns nämlich sehr wichtig.

Ein bisschen Spaß und Spiel muss sein

Natürlich sind wir eine Jugendfeuerwehr und doch noch keine Berufsfeuerwehr – das Abendessen verbrachte Reichartshausen dann bei Ihren Feuerwehrkameraden in Epfenbach bei Hamburger, Pommes und Salaten und einem langen Spieleabend, bei dem alle Teilnehmer mächtig viel Spaß hatten. In der späten Abendstunde, kam überraschend noch ein weiterer Alarm dazu und beide Abteilungen befanden sich kurz darauf im freien Gelände, ein Verkehrsunfall bereitete Sorgen, einige Insassen des Fahrzeuges waren nicht mehr vor Ort und so mussten alle ran und Suchtrupps ausbilden um das Verschwinden der Personen aufzuklären. Nach einiger Zeit konnte auch hier Vollzug gemeldet werden und kurz nach Mitternacht und Schneefällen die Heimreise in das Gerätehaus angetreten werden.

Damit war aber die Übung noch nicht beendet. Nach einer Ruhepause mussten bereits um 06.30 Uhr alle Teilnehmer unsanft aus den Träumen gerissen werden. Ein Alarm ging ein, Brand in einem Industriegelände in Epfenbach. Zur Unterstützung wurde nun Reichartshausen von Epfenbach angefordert.

Bei dem letzten Einsatz übernahmen wir dann die Absicherung der Wasserförderung und stellten einen Trupp zur Brandbekämpfung mit ab. Zwar müde durch den Vortag, aber deutlich routinierter konnten unsere Kids die Aufgabe dann lösen und so begann der Abbau und die Verlastung der Gerätschaften recht zügig.

Gruppenführer kontrolliert die Vorgehensweise
Gruppenführer kontrolliert die Vorgehensweise
Aufbau einer Saugleitung
Aufbau einer Saugleitung

Zum Schluss kommt die schwerste Aufgabe – aufräumen!

Im Gerätehaus angekommen hieß es dann auch gleich aufräumen, saubermachen, aufräumen und noch mehr saubermachen. Fahrzeuge, Hallen, Aufenthaltsräume, ja irgendwie in allen Ecken und Ritzen musste noch sauber gemacht werden. Zielsetzung war 09.30 Uhr – was wir leider nicht ganz schaffen konnten, wir mussten ein wenig überziehen und konnten die Kinder erst gegen 09.50 Uhr aus dem Dienst entlassen – wir bedanken uns hierbei bei den geduldigen Eltern.

Ein großer Dank geht auch an die Feuerwehr Epfenbach mit denen wir in den letzten 24 Stunden eine Menge Zeit verbracht haben und die uns bestens zu verpflegen wussten, sowie an die Helfer die bei der Einsatzvorbereitung oder als lebende Dummies mitgewirkt haben.

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