19/03 Übung Verkehrsunfall
Technische Hilfeleistung mal ganz anders
Verkehrsunfälle sind keine Seltenheit und auch in unserer ruhigen, beschaulichen Gemeinde, können immer wieder derartige Ereignisse auftreten. Dabei gleicht selten ein Verkehrsunfall dem Anderen und daher auch Grund genug sich diesem Thema in unserer Feuerwehr im Rahmen einer Einsatzübung zu widmen, denn auch in kleinen Gemeinden können durch den normalen Straßenverkehr eine Vielzahl an Gefahren entstehen, in der heutigen Übung schaute sich die Einsatzabteilung ein Szenario von vielen an.
Verkehrsunfall die Erste – Der Einsatz beginnt
Zu Beginn der Übung erhielten die Gruppenführer im Rahmen einer Alarmierung erste Informationen. LKW-Verkehrsunfall, eingeklemmte Person, das verheißt nichts Gutes. An der Einsatzstelle eingetroffen entpuppte sich der LKW als ein ausgewachsener 40-Tonnen-Sattelzug, der eigentlich nur auf dem Weg zu einer Entladestelle durch Reichartshausen gefahren ist, doch die eingeklemmte Person saß in einem PKW, dieser hatte den Straßenverkehr kurzfristig nicht beachtet und kollidierte mit dem abbiegenden Sattelzug in einem Kreuzungsbereich. Der Fahrzeugführer des PKW war nicht mehr ansprechbar, ohne Bewusstsein, es war höchste Eile geboten und die eintreffenden Feuerwehrleute mussten schnell handeln.
Verkehrsunfall – Einer geht noch
Im Rahmen der Übung wurde von den Feuerwehrleuten einiges verlangt. Mögliche Hindernisse und Schwierigkeiten gerade im Zusammenhang mit Lastkraftwagen sind dabei nicht zu unterschätzen, doch im ersten Anlauf konnte unser Hilfeleistungszug durch geplantes und umsichtiges Verhalten überzeugen und die Lage rasch meistern. Grund für den Übungsleiter einen zweiten Durchlauf zu starten, bei dem der Schwierigkeitsgrad etwas erhöht wurde.
Nun hatte der LKW Gefahrgut in Kleinmengen geladen, doch zwei Kanister mit einem Chemikalie sind durch den Unfall aus dem Auflieger gefallen, ein Kanister verlor sogar den gefährlichen Stoff und stellte dabei eine zusätzliche Gefahr da. Der PKW-Fahrer war nun nicht mehr auf dem Fahrersitz, durch den Aufprall wurde er zwischen den Sitzen eingekeilt und lag zur Hälfte auf der Rücksitzbank und der PKW war nicht mehr frei zugänglich, durch den schweren Aufprall war der Rahmen verzogen und die Türen ließen sich nicht mehr öffnen.
Gerne wird die erzeugte Energie beim Autofahren unterschätzt, schon bei 30 bis 50 km/h entstehen gefährlich bis tödliche Verkehrsunfälle. Die Hauptgefahr muss hierbei nicht einmal von einem großen Lastkraftwagen ausgehen – doch sind diese in Unfälle verwickelt, entstehen schnell eine Vielzahl an weiteren Gefahren, durch die Ladung oder auslaufende Kraftstoffe.
Nach der Übung ist vor dem Einsatz
Aber auch das Szenario konnte im geplanten Zeitrahmen gelöst werden. Nach rund eineinhalb Stunden konnte die Einsatzstelle wieder besenrein dem regulären Straßenverkehr übergeben werden. Die Übungsteilnehmer waren sich in der anschließenden Besprechung schnell einig, solche Szenarien sind auch in kleinen Gemeinden wie Reichartshausen jederzeit vorstellbar und könnten so, oder ähnlich auftreten. Auch bestätigt sich hierbei das ein Verkehrsunfall immer anders sein kann, egal wie ähnlich sie sind und verlangt von den Mannschaften immer volle Konzentration und Aufmerksamkeit.
Wir danken an dieser Stelle alle unseren Helfern, sowie der Spedition EP-TRANS die uns für diese Übung mit einem Sattelzug tatkräftig unterstützt hat.